Individuelles Lernen

Kinder verfügen über unterschiedliche Lernvorausset­zungen: Sie entwickeln sich unterschiedlich schnell, können und wissen unterschiedlich viel und lernen auf unterschiedliche Art und Weise. Individuelles Lernen heißt, dass jedes einzelne Kind im Mittelpunkt steht und entsprechend seiner Begabung und Fähigkeiten gefordert und gefördert wird. Individuelles Lernen braucht einen differenzierten Unterricht mit dem Ziel, Kinder dort abzuholen, wo sie in ihrer Entwicklung stehen, und ihnen die Angebote zu machen, die sie für den nächsten Lernschritt benötigt. Die Lehrerinnen ermitteln die „Lernausgangslage“ jedes Kindes. Das ist eine Art Bilanz seiner Fähigkeiten und Kenntnisse. Daraus entwickeln sie seine individuellen Lernziele und seinen speziellen Förderbedarf. Das bedeutet, dass sich der Unterricht auf jedes Kind mit seinen individuellen Voraussetzungen einstellt. Hauptanliegen dabei ist, die Verschiedenheit der Kinder nicht als Hindernis für das gemeinsame Arbeiten anzusehen, sondern als Bereicherung und Chance für das gemeinsame Lernen. Einige Grundannahmen sind dabei entscheidend:

  • Jedes Kind hat (schon vor Schuleintritt) vieles mit Erfolg gelernt.
  • Jedes Kind will lernen.
  • Kinder sind aktive Konstrukteure ihres Wissens und Könnens.
  • Jedes Kind geht beim Lernen seinen eigenen Weg.
  • Jedes Kind benötigt für sein Lernen seine Zeit und passende Angebote.

Im Sächsischen Lehrplan heißt es unter „Ziele und Aufgaben der Grundschule“ (2004/2009): „Das breite Leistungsspektrum der Grundschüler bedingt einen differenzierenden und individualisi­erenden Unterricht. Im Vordergrund steht die innere Differenzierung, die den individuellen Lernvoraussetzungen und Leistungsständen sowie den unterschiedlichen Zugangsweisen zum Lernstoff und dem unterschiedlichen Lerntempo gerecht wird. Das erfordert vom Lehrer diagnostische Fähigkeiten und eine sorgfältige Analyse. Die darauf aufbauenden Lernschritte sollen weniger am Defizit als vielmehr am individuellen Lernfortschritt orientiert sein.“ Daher lernen unsere Schüler neben frontalen Phasen in selbstständiger Freiarbeit, mit Wochenplänen, im Werkstattunte­rricht, im projektbezogenem Lernen und an außerschulischen Lernorten. Um den individuellen Bedürfnissen der Schüler noch besser und flexibler gerecht werden zu können, besteht für die Schüler die Möglichkeit, unter pädagogischer Begleitung in unserem AUSZEITRAUM zur Ruhe zu kommen, Sorgen, Nöte und Konfliktsituationen zu besprechen und zu klären und individuell bei Lernaufgaben begleitet zu werden.