Lebenswerte durch Judo
Nach den Winterferien startete an der
Geschwister-Scholl-Grundschule das Projekt „Lebenswerte durch Judo“.
Innerhalb von zehn Wochen dürfen die dritten und vierten Klassen im
Sportunterricht Einblick in die Grundzüge des Judosports erhalten. Neben dem
richtigen Fallen, Werfen und Halten geht es dabei vor allem um den Umgang mit
Verantwortung gegenüber anderen. Die Kinder lernen schnell, dass man nur mit
der Hilfe eines Partners Fortschritte erzielen kann.
Judo – auf Japanisch „der sanfte Weg“ – vereint den scheinbaren
Gegensatz zwischen Kampfsport und Kooperation. Tritte und Schläge sind nicht
erlaubt, stattdessen versucht man, den Partner auf die Matte zu werfen oder am
Boden zu fixieren. Damit das verletzungsfrei funktioniert, gibt es
10 Judowerte, die auf und neben der Matte gelten: Hilfsbereitschaft,
Freundschaft, Höflichkeit, Respekt, Ehrlichkeit, Mut, Bescheidenheit,
Selbstbeherrschung, Ernsthaftigkeit und Wertschätzung. Diese Werte sollen die
Kinder nicht nur beim Sport verinnerlichen, sondern auch in den Schulalltag
weitertragen. Begleitend dazu haben alle Kinder das Heft „Udo macht Judo“
erhalten, das diese wichtigen Themen aufgreift und verständlich darstellt
Trainerin Carina Seiferth macht selbst seit 19 Jahren Judo und leitet das
Projekt. Beim Judoclub Leipzig trainiert die angehende Lehrerin die U18. Als
Kapitänin der Bundesligamannschaft der Leipziger Powerfrauen weiß sie, wie
wichtig die Sozialkompetenzen für den Zusammenhalt im Team oder auch in der
Klasse sind. Verantwortungsübernahme stärkt das Vertrauen – sowohl in das
eigene Können als auch untereinander. Der Spaß darf dabei natürlich nicht zu
kurz kommen. Die Kinder können sich in kleinen Kampfspielen miteinander messen.
Fast beiläufig werden dabei Berührungsängste abgebaut, insbesondere zwischen
Jungen und Mädchen. 10 Judowerte in 10 Wochen auf 100 Matten – wem das
noch nicht genug ist, kann zusätzlich immer donnerstags 15.45–17.00 Uhr an
einem kostenlosen Extratraining beim JC Leipzig teilnehmen. Dort werden die in
der Schule gelernten Techniken verfestigt. Wer möchte, kann dort auch vor
Abschluss des Projektes die Prüfung zum weiß-gelben Gürtel ablegen.
Nach den 10 Wochen wird ein Schulturnier durchgeführt, bei dem die dritten
und die vierten Klassen untereinander den Schulsieger auskämpfen. Auch Eltern
sind dazu herzlich eingeladen.
Carina Seiferth